In einem Rutsch sind wir per Autobahn von El Jadida nach Asilah gefahren. Die Distanz von 400 KM war zwar nicht der Bringer, aber wir müssen leider wieder in Richtung Heimat. Die Gegend zwischen den beiden Orten ist auch nicht so berauschend und Casablanca und Rabat hatten wir sowie nicht im Visier. Es wurde im Laufe des Tages mächtig warm und der Stopp an der Raststätte wurden nicht nur zur Betankung des Vierzylinders genutzt sondern auch die Langstreckenfahrer wurden mit kühlem Nass erfrischt.
Asilah ist eine wahre Perle, die Medina äußert sehenswert. Die kleinen engen Gassen zogen uns magisch an und wir staunten über diese Perle an der Atlantikküste.. Eine Mischung aus Andalusien, Alentejo und Marokko, die Häuser verschiedenfarbig gestrichen und äußerst gepflegt das Ganze. Die Medina wird von einer großen Außenmauer eingefasst, übrigens von Portugiesen erbaut. Man hat beim Rundgang auf der massiven Festungsmauer ein schönen Blick auf den Hafen. Nirgends Müll, kein Gestank (zumindest in der Altstadt), das ist man gar nicht mehr gewohnt. Man sieht recht viele Spanier hier, kein Wunder bis nach Tanger sind es ja nur 40 KM. Das ist sicher ein schöner Tagesausflug bis hierher, wenn man mal in Andalusien ist.
Zwei Tage blieben wir hier, wobei 1 Tag leider fürs Zimmer reserviert war. Bei knapp 40 Grad Außentemperatur war es ohne Klimaanlage nicht auszuhalten. Immerhin hatten wir aber den örtlichen Alkohol Laden gefunden und uns mit Kühlmittel in Form von Bierdosen eingedeckt. Natürlich nur in handelsüblichen Mengen. Ein Abendessen mit gutem Fisch und einer Flasche Rosé genossen wir in einem der vielen kleinen Restaurants, die sich im Schatten der Medina angesiedelt haben. Essen gehen ist hier noch recht günstig, nicht so billig wie im Süden Marokkos, aber immer noch akzeptabel.
Das Ende unserer Tage in Marokko war gekommen und wir mussten zurück nach Europa. Schweren Herzen bezahlten wir das Zimmer am Morgen der Abreise und machten uns auf den Weg nach Tanger. Die Mittagsfähre nach Tarifa wollten wir erreichen , damit es am Nachmittag noch möglich wäre , ein paar Kilometer gen Norden abzuspulen. In Tanger kauften wir das Ticket für die Überfahrt und ließen das Benzinfass der Yamaha randvoll laufen. Der günstige marokkanische Preis sollte noch einmal ausgenutzt werden. Aber obwohl es eine Markentankstelle war, fing die FJR an zu spucken und sprotzen. Was eine Schei…. Kein Leerlauf mehr und die Fuhre muss auf die Fähre bugsiert werden. Mit satten 5000 u/min und schleifender Kupplung bin ich auf das Schiff gefahren. Die Leute haben komisch gekuckt, aber was willste machen? Beim nächsten Tanken in Spanien war der Spuk wieder vorbei.
Das war dann die letzte Episode von unserer Tour durch das Königreich Marokko. Wir haben ein herrliches Land mit freundlichen und neugierigen Menschen kennengelernt, das uns voll in seinen Bann gezogen hat. Die Fahrerei in der Wüste war vollkommen faszinierend, die spektakulären Landschaften, egal ob Berge oder Küsten, haben suchtpotential. Wenn ich überlege was noch alles erforscht und gesehen werden will... Es reicht nicht ein Besuch, um das Land im Nordwesten Afrikas zu erkunden, daher kommen wir wieder!
Au revoir Maroc et a bientot !