Ein erster Fitnesstest

für Mopped und Fahrer sollte es werden. 1018 Kilometer sind halt für eine Tagestour schon ein Wert, der manchem Zeitgenossen zweifeln lässt. Aber der Reihe nach ... wohin ging denn die Reise ?

Es ist 8:15 Uhr, die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel und die Strassen sind, obwohl Karfreitag, recht leer. Optimale Bedingungen für den Beginn der heutigen Tour. Es ist eine ziemlich monotone Fahrt nach Basel auf der Autobahn, aber anders geht es halt nicht. 310 KM bin ich schon gefahren als ich in Delemont an die Zapfsäule der Tanke rolle. Der Kenner ahnt schon wohin die Reise gehen wird - Jura ist wieder angesagt !

Langsam das Doubstal ab St Ursanne in Richtung St.Hippolyte zu cruisen ist für mich immer wieder ein Erlebnis. Es gibt zwar ein paar Idioten, die hier mit stark überhöhter Geschwindigkeit durch heizen, aber die sind die absolute Minderheit und lernen es vielleicht auch noch. Seit der Platz vor dem Café in St Hippolyte umgebaut und dabei meiner Meinung nach verschlimmbessert wurde, verzichte ich auf den obligaten Stopp.Es geht gleich weiter durch das Dessoubretal nach Pierrefontaine-es-Varans. Die Verkäuferin in der Bäckerei wo ich mir 2 Pain au chocolat kaufte, hatte alle Zeit der Welt und plauderte noch mit mir ...woher,wohin ...echt Klasse. Die macht sich keinen Stress und wozu auch. Jeder hat hier die Zeit für ein kleines Schwätzle. Ein Grund mehr diese Gegend zu mögen.


Die Strasse im Doubstal zwischen Baume-les-Dames und Besancon ist oft nicht viel breiter wie ein Feldweg Herrlich zu fahren und immer gut für einen Fotostopp. Motive gibt es mehr als reichlich.Idyllisch am Fluss fahren, nur unterbrochen von den vielen kleinen Schleusen für die Hausboote der Freizeitkapitäne.

Bei Besancon ist Schluss mit dem Doubstal und ich fahre auf der gut ausgebauten Route National aus dem Tal in Richtung Pontarlier. Die Landschaft verändert sich rapide und man merkt die Höhenmeter. Der lange Winter ist hier noch deutlich zu sehen und die Vegetation hat mächtig auf zu holen. Einige Kilometer hinter Besancon kommt dann der Abzweig in Richtung Ornans. Genau da will ich auch hin. (und das alles ohne Navi ...)

Es beginnt das Tal der Loue, Frankreich pur und jede der Ortschaften ist einen Stopp wert. Idyllische kleine Dörfer direkt am Fluss. Wenn man eines dieser Dörfer hervorheben müsste, so würde meine Wahl ganz sicher auf Lods fallen.Einfach fantastisch die Lage in einer herrlichen Landschaft. Nicht zu unrecht trägt es die Auszeichnung als eines der schönsten Dörfer Frankreichs.

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Die Fahrt geht weiter in Richtung Quelle der Loue und das Tal verengt sich zusehends. Schnell gewinnt die Strasse an Höhe und die Kurven sind nicht zu verachten ! Hat durchaus was für sich, so immer an der Felswand lang.

Pontarlier liegt so ca auf 800 M Höhe und man kann schon die kommenden Berge sehen. Tiefster Winter ist es auf 1200 M Höhenmeter als ich auf kleinen Nebenstrassen nach St Croix fahre. Überall noch eine geschlossene Schneedecke, aber die Strassen sind frei und gut befahrbar.Was war das für ein Winter. Braucht man als Moppedfahrer nicht wirklich.

Yverdon ist wieder Schnee- und Eisfrei, ja es ist richtig warm und überall blüht es wieder.Die Berge sind jetzt passé und ich beginne dann mal wieder in Richtung Heimat zu fahren. Vorbei an den Seen bei Neuchatel und Biel durch dicken Ausflugsverkehr geht es in Richtung Autobahn. Die restlichen Kilometer sind Routine und ich komme nach 12 ½ Stunden wieder zu Hause an.

Bei einem kühlen Zäpfle am Abend stelle ich zufrieden fest : Fitnesstest bestanden !