panne

Pfffffffff - raus ist die Luft aus dem vorderen Reifen.

Nur mal kurz angehalten zum Fotografieren und dann das. Castel del Monte liegt vor uns in der Ferne, muss man auf die Speicherkarte bannen, ein majestätischer Anblick. Dumm nur wenn irgendwas Spitzes auf der Straße liegt und sich in die Lauffläche des Reifens bohrt. Kurz nachdem die Fahrt weiter gehen soll, geht bzw fährt nichts mehr. Lenken wird zum Abenteuer und damit reichlich riskant bei einem Zweirad.

Ein Stück weiter ist ne kleine Einfahrt am Straßenrand, da wird die Yamaha abgestellt. Hauptsache weg von der schmalen Straße. Direkt hinter der Kurve parken, bei dem Tempo der Einheimischen ist das sicherer und lebensbejahender.

panne1

Als wir die Helme abziehen und den Schaden begutachten wollen, sind auch schon 3-4 Leute da. Natürlich alles Experten, aber die von der absolut freundlichen Art. Ein Palaver, ein Diskutieren, die Hände unterstützen die Gestik und Mimik nach Kräften, ein Café wird gereicht . Es wird uns Hilfe angeboten, aber wirklich was machen kann keiner nicht. Allerdings wird uns nicht langweilig und die Gesellschaft der Typen ist willkommen. Sie restaurieren ein Bauernhaus aus dem dem 18 Jahrhundert. Daraus soll einmal ein Agrotourismo werden, so sie denn fertig werden. Aber Zeit kann auch relativ sein und ein netter Plausch ist immer noch besser als die leichteste Arbeit.

panne2

Flickzeug hätte ich dabei, aber man sollte ungefähr wissen wo der gute Michelin das Löchle hat. Es bleibt uns nichts anderes übrig als auf fremde und spezialisierte Hilfe zurück zu greifen. Das Angebot unserer freundlichen Helfer mit dem recht unverständlichen apulischen Dialekt einen Abschleppwagen zu organisieren, schlagen wir höflich aus. Stattdessen rufe ich die Notfallhotline der VHV Versicherung an. Der Schutzbrief muss verständlicherweise in Anspruch genommen werden. Ich bin positiv überrascht, unverzüglich und unbürokratisch läuft die Hilfe für uns an. Leichte aber entscheidende Kommunikationsprobleme führen allerdings zu Verzögerungen, Der Fahrer des Abschleppers findet uns nicht in der Einöde. Nach insgesamt 5 Stunden geht es dann doch noch mit erfolgreich geflicktem Reifen weiter und wir können uns dem ursprünglichen Ziel des Tages widmen:  das Castel del Monte